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Wir fahren schon seit mehreren Jahren elektrisch angetriebene PKWs und sind mit unserem aktuellen Ford Mustang Mach-E bereits 70.000 km völlig problemlos durch 18 Europäische Länder gefahren. Für das Land Nr. 19 hatten wir nun die Färöer Inseln im Nordatlantik ausgeguckt, eine Inselgruppe, die zwischen Schottland, Norwegen und Island liegt und seit 1948 autonomer Teil des Königreichs Dänemark mit eigener Währung und eigener Sprache ist.
Zunächst ging es von unserem Wohnort in Deutschland rund 1000 km nach Hirtshals in Nordjütland von Dänemark, um die Fähre der Smyril Line zu nehmen, die von hier aus zwei Tage für die Fahrt nach Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer Inseln, benötigt.
Wie man auf dem Bild des Displays unseres Mustangs sieht, gibt es auf den Inseln zwar keine Straßenkarten für unser Navigationssystem, aber das Navigieren ist hier auch nicht besonders kompliziert. Die Inseln sind teilweise über Tunnel oder Fähren verbunden und die Anzahl der Straßen ist überschaubar, gibt es doch nur rund 55.000 Einwohner, die sich die rund 1.400 km² der Inseln teilen.
Die Landschaft der Inseln ist monumental, über 800 Meter hohe Berge begrenzen die Fjorde und kleine pittoreske Orte schmiegen sich in geschützte Buchten. Die Orte sind teilweise nur über abenteuerlich enge Straßen zu erreichen, die sich in Serpentinen an den Berghängen entlangschlängen. Naturschauspiele sind reichlich zu bestaunen und die Abstammung der Färinger von den Wikingern gehört zum zelebrierten Kulturgut. So zeigen sich passende Motive an den Wänden der neugebauten Tunnel, bei denen eine Gebühr für die Durchfahrt erhoben wird.
Unterkünfte findet man über den lokalen Anbieter Vert oder booking.com und wir hatten für unseren dreiwöchigen Aufenthalt Häuser auf verschiedenen Inseln gebucht. Alle waren im guten und sauberen Zustand trotz ihres teilweise höheren Alters.
Waren wir von anderen Ländern gewohnt, über Nacht den Mustang per Steckdose direkt an unserer Unterkunft zu laden, so kam dies hier aufgrund der teilweise historisch anmutenden Elektroinstallationen sicherheitshalber nicht infrage. Das war allerdings auch überhaupt kein Problem, da die Ladeinfrastruktur auf den Inseln von dem lokalen Stromanbieter SEV gut ausgebaut ist.
Wir waren dennoch etwas überrascht, bei der Ankunft verhältnismäßig viele E-PKWs auf den Straßen zu sehen und hielten dies zunächst für einen "Norwegeneffekt", da sich in diesem Land die Elektromobilität auch sehr gut entwickelt hat. Allerdings gab es einen ganz anderen Grund für den geringen Anteil von Verbrennern - auf der Insel wurde gestreikt und den Tankstellen gingen Benzin und Dieselkraftstoff aus. Dies traf auch die Touristen, die sich einen Verbrenner geliehen hatten. So war ein beliebter Begrüßungssatz: "Wieviel Benzin habt Ihr denn noch im Tank", auf den wir mit der fröhlichen Antwort "wir fahren elektrisch" neidvolle Blicke erhielten.
Für uns war der Streik daher ideal, die Straßen waren frei, die Highlights der Inseln wenig besucht - nur die Regale in den Supermärkten leerten sich zusehends und vieles wurde knapp.
Die Highlights dieser wunderbaren Inseln haben wir bereits in drei BLOG-Beiträgen beschrieben. Diese finden sich hier:
Allerdings wollen wir hier eine Besonderheit noch einmal erwähnen, es gibt bei Tórshavn in einem Tunnel weltweit den einzigen unterseeischen Kreisverkehr. Dieser ist zudem wunderbar illuminiert und wir sind gleich zweimal rumgefahren:-)
Hier noch ein paar Tipps für diejenigen, die auch mal über die Färöer-Inseln düsen wollen.
1. Für einige der Färöer-Tunnel sind Gebühren zu entrichten. Wenn man sich bei tunnil.fo mit dem KFZ-Kennzeichen + Kreditkarte registriert, geht das automatisch und hat bei uns bestens funktioniert: Link
2. Die Mobilfunkabdeckung auf den Inseln ist sehr gut, da die Färöer aber nicht zur EU gehören und es keine günstigen Roamingabkommen gibt, sind Datenverbindungen und Telefonate sehr kostspielig. Das ist dem ein oder anderen auch schon teuer zu stehen gekommen, denn wenn man sein Smartphone auf der Fähre nicht in den Flugmodus versetzt hat, dann bucht es sich evtl. bereits in der Nähe der Inseln in das Färöer-Netz ein, lädt ggf. automatisch die E-Mails runter und verursacht so ggf. einige 100 € an Datenkosten. Besser ist es, sich gleich auf der Fähre im Duty Free Bereich eine Prepaidkarte für das Färöer-Netz zu besorgen und bereits an Bord das Smartphone umzukonfigurieren.
3. Das Ladenetz für E-PKWs ist ganz gut ausgebaut und man besorgt sich am besten einen RFID-Chip zur Freischaltung aller Ladesäulen von 11 kW bis 350 kW bei dem lokalen Stromerzeuger sev. Wir hatten hier per E-Mail angefragt und bei der Ankunft sind wir direkt in Thorshavn zu deren Zentrale gefahren, wo uns ein sehr freundlicher Herr Olsen den für uns erstellten Chip überreichte. Klasse Service! Ob 11 kW oder 150 kW - alle Ladestationen auf den Inseln lassen sich mit demselben Chip freischalten, das ist schon sehr bequem!